Hund mit Lolly

Diabetes mellitus – wenn der Hund zuckerkrank ist

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine häufige Stoffwechselkrankheit bei Hunden. Diese tritt vor allem in der zweiten Lebenshälfte auf. Sie kann seltener auch bei jüngeren Hunden vorkommen und es gilt, dass Hündinnen viermal häufiger betroffen sind als Rüden. 

Symptomatik

Insulin ist ein wichtiges Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den Blutzuckerspiegel senkt. Die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) des Hundes kann das Insulin entweder nicht mehr ausreichend produzieren (DM Typ1) oder er leidet an einer Insulinresistenz. Dabei kann das Hormon nicht mehr an den Körperzellen wirken und es entsteht Diabetes mellitus Typ 2. Wird durch eine verminderte Funktion des Pankreas zu wenig Insulin erzeugt oder bleibt die Insulinproduktion ganz aus, kann die mit der Nahrung aufgenommene Glukose im Blut nicht in die Körperzellen gelangen. In Folge dessen steigt der Blutzuckerspiegel des Hundes und es kommt zu den typischen Symptomen eines Diabetes mellitus: 

  • übermäßig starkes Durstgefühl 
  • häufiges Urinieren 
  • verstärktes Hungergefühl und Heißhungerattacken 
  • Gewichtsverlust 
  • schlechte Wundheilung 
  • stumpfes Fell 
  • allgemeine Müdigkeit und Entkräftigung 

Merke: nicht zwingend müssen immer alle Symptome bei deinem Hund auftreten! 

Wichtig ist zu wissen, dass ein starker Blutzuckeranstieg deines Hundes zu einem lebensbedrohlichen Schock und bis hin zum Koma führen kann. Daher ist es auch bei leichten Symptomen ratsam einen Tierarzt aufzusuchen um die Lage abzuklären. 

Ursachen für Diabetes mellitus

Diabetes mellitus (DM) beim Hund tritt deutlich vermehrt bei übergewichtigen Tieren auf. Dabei scheinen einige Rassen häufiger daran zu erkranken als andere: u.a.: Beagle, Dackel, Golden und Labrador Retriever, West Highland White Terrier und Tibet Terrier. 

DM Typ 1 ist die häufigere Form beim Hund und entsteht meist durch mehrere Faktoren. Die genetische Veranlagerung, eine Immunschwäche in Folge einer Erkrankung, eine Hormonstörung können Ursache sein. Auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, und nicht zuletzt die falsche Ernährung beziehungsweise Übergewicht des Hundes können dem zugrunde liegen. Während Menschen und Katzen meist unter DM Typ 2 leiden, so ist diese Form bei unseren Hunden deutlich seltener. Eine Sonderform ist der DM Typ 3: Dieser wird durch Grunderkrankungen/Hormonwechselstörungen wie einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Morbus Cushing ausgelöst.  

Diagnose von Diabetes mellitus beim Hund

Bei Symptomen deines Hundes, die auf Diabetes mellitus hindeuten, sollte unbedingt ein Tierarzt/eine Tierärztin aufgesucht werden. Neben einem umfangreichen Besitzergespräch, einer allgemeinen klinischen Untersuchung und dem Ausschluss anderer Grunderkrankungen kann mittels einer Blutanalyse der Glukose- und Fruktosaminspiegel im Blut gemessen. Dieser Fruktosaminwert beschreibt den sogenannten Langzeitzuckerwert und ist ein weiterer wichtiger Parameter in der Diagnosefindung. Zudem zählt hier auch die Urinuntersuchung zu einem hilfreichen Tool in der Diagnostik. 

Behandlung und Vorbeugung

Ein an DM erkrankter Hund benötigt meist lebenslang Insulin als Dauertherapie. Jedoch, im Gegensatz zur Katze gehen sie selten in Remission (=vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen) das bedeutet sie „erlernen“ die Funktion, die Glukose aufzunehmen, nicht mehr. 

Zusätzlich zur Insulintherapie sollte der/die Tierbesitzer*in unbedingt auf die ausreichende Bewegung des Hundes achten. Eine Kastration empfiehlt sich bei Unkastrierte Hündinnen, die an DM erkranken. So können Hormone, die während der Läufigkeit ausgeschüttet werden, die Stoffwechselerkrankung negativ beeinflussen. 

Die Ernährung des Hundes spielt bei der Behandlung von Diabetes eine zentrale Rolle. Dabei sollte man unbedingt eine Ration wählen, die dem Hund hilft seine Zuckerversorgung zu regulieren. Dabei kann eine relativ kohlenhydratarme Fütterung, mit erhöhtem Rohfasergehalt führt zu einer langsameren Aufnahme des Zuckers aus der Nahrung in das Blut. Dies kann somit stark überhöhte Glucosewerte nach der Fütterung verhindern. Außerdem ist es für die optimale Insulindosierung wichtig, durchgehend dasselbe Futter in gleichbleibender Zusammensetzung zu füttern. 

-> Dein Tierarzt berät dich hierbei sicher gerne und wir CanisBowl Tierärzt*innen stellen für deinen Hund immer das ideale Menü zusammen! 

Ziel der kombinierten Therapie soll es sein, den Blutglukosespiegel so weit zu senken, sodass klinische Anzeichen einer Hyperglykämie (einem sehr hohen Zuckerspiegel des Blutes) verschwinden. Gleichzeitig ist es wichtig, Phasen einer Hypoglykämie (einer Unterzuckerung) zu vermeiden und den Blutzuckerspiegel stets zu kontrollieren.

3 Säulen der Therapie von Diabetes mellitus 

  • Medikametelle Therapie 
  • Bewegung 
  • Ernährung 

Eine sichere Vorbeugung dieser Stoffwechselerkrankung gibt es leider nicht. Jedoch, mit einer typgerechten, angepassten Ernährung, ausreichender Bewegung und der Vermeidung von Übergewicht ist es möglich, das Risiko zu minimieren.

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