Hund mit Leine

Zecken, Lausfliegen, Kriebelmücken – Wie schützen wir unsere Hunde?

Steigende Temperaturen, wunderschön blühende Bäume und Sträucher und endlich wieder ausgedehnte Hundespaziergänge ohne Winterjacke! Mit großen Schritten bewegen wir uns mit unseren lieben Vierbeinern auf den Sommer zu und können dies auch endlich an den sonnigen Tagen spüren. Doch mit den steigenden Temperaturen sind auch vermehrt kleine Lästlinge unterwegs, die deinem Hund schaden können. Egal ob Zecken oder die weniger bekannten Lausfliegen oder Kriebelmücken, in unserem heutigen Blogartikel möchten wir euch gerne Informatives über diese Ektoparasiten zusammenfassen.

Zecken: Lästige Überträger von Infektionskrankheiten

Vor Zecken ist dein Liebling grundsätzlich auch in den Wintermonaten nicht sicher, denn diese können auch bei niedrigen Temperaturen aktiv werden. Einige warme Tage reichen hierbei auch in den Wintermonaten aus, damit Zecken aktiv werden. Mit den steigenden Temperaturen steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, dass dein Vierbeiner einen solchen Lästling beim Spazierengehen aufsammelt und gestochen wird.

Die in Österreich am Häufigsten vorkommende Zeckenart stellt dabei der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) dar. Der Holzbock macht mit 95% den größten Teil der Arten in Österreich aus, saugt Blut und stellt dabei einen Überträger von Infektionserregern dar. Die bakteriellen Erreger der Borreliose und Anaplasmose können über den Speichel dieser Zecke bei der Blutmahlzeit übertragen werden.

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) zählt ebenfalls, wie der Gemeine Holzbock, zur Familie der Schildzecken und kommt seltener vor. Sie ist allerdings in der Lage als Vektor für Babesia canis canis zu fungieren. Bei diesem Blutparasiten handelt es sich um den Erreger der gefürchteten Hundebabesiose. Die Babesiose ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei welcher es zur Zerstörung der roten Blutkörperchen durch diesen Blutparasiten kommt. Sie ist unter Hundebesitzern auch als sogenannte „Hundemalaria“ bekannt. Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguines), ebenfalls Überträger verschiedener gefährliche Infektionserreger, kommt hauptsächlich in Südeuropa vor. Sie wird vor allem bei Urlaubsreisen entscheidend – ein Gespräch mit dem Tierarzt über richtige Prophylaxe ist hier entscheidend.

Zeckenschutz: Ein Gespräch mit dem Tierarzt ist wichtig!

Ganz generell werden gewisse Stellen des Hundes von Zecken bevorzugt. Man spricht auch von sogenannten Prädilektionsstellen. Dazu zählen vor allem dünne Hautpartien der Ohren, Achsen oder zwischen den Schenkeln. Eine gute Beratung durch den Tierarzt ist essentiell, um den richtigen Zeckenschutz für deinen Liebling zu finden, damit ihr das gesamte Jahr über bestmöglich geschützt seid. Neben einer bestmöglichen Medikation ist das Absuchen und mechanische Entfernen von Zecken dennoch sehr wichtig.

Die ausführliche informative Webseite der ESCCAP zu den verschiedenen Endo- und Ektoparasiten, die deinen Liebling befallen können, ist auch für Tierbesitzer eine tolle Hilfe, um sich in dieses weitläufige Thema einzulesen.

Lausfliegen: Wenig bekannte Ektoparasiten

Wesentlich weniger bekannt sind hingegen verschiedene Arten der Familie der Lausfliegen. Doch von diesen Ektoparasiten können einige Arten deinen Hund befallen. Dazu zählen zum Beispiel die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) oder die Pferdelausfliege (Hippobosca equina). Wie der Name dieser Parasiten schon sagt, sind diese Insekten eigentlich auf andere Tierarten spezialisiert, gelegentlich können diese aber auch Hunde aufsuchen. Sie werden nur wenige Millimeter groß und saugen Blut. Einige Arten können in ihrem Aussehen für Verwirrung bei der Bestimmung sorgen, da sie ihre Flügel abwerfen können, wenn sie einen passenden Wirt gefunden haben.

Bisse dieses Ektoparasiten können schmerzhaft sein, befallene Hund werden sichtlich unruhig. Zudem dient beispielsweise die Hirschlausfliege als Überträger von Bartonella schoenbuchensis. Dabei handelt es sich um einen bakteriellen Erreger, der Fieberzustände verursachen kann.

Zur Vorbeugung empfiehlt sich ein aufklärendes Gespräch mit dem Tierarzt, der ein geeignetes Mittel zur Prophylaxe vorschlagen kann. Eine rasche mechanische Entfernung ist notwendig, wenn Lausfliegen im Fell beobachtet werden. Orte, an denen bekanntermaßen Lausfliegen vorkommen, sollten in den Sommermonaten gemieden werden.

Kriebelmücken: Unterschätzte Quälgeister

Kriebelmücken, zählen wie Lausfliegen, sicherlich zu jenen Ektoparasiten, die oft unterschätzt und allgemein wenig bekannt sind. Jedoch können auch diese Lästlinge deinen Hund befallen. Sie sind kleiner und unscheinbarer als Lausfliegen. Die weiblichen Kriebelmücken benötigen für die Eiablage fließende Gewässer, wobei kleine Bächlein bereits ausreichend sein. Als sogeannte „pool feeder“ ritzen sie mit ihren Mundwerkzeugen dünne Hautpartien auf und nehmen aus dem entstandenen Blut-„pool“ ihre Mahlzeit auf. Die Einstichstellen verursachen anschließend Juckreiz und können stark anschwellen.

Ganz generell gilt: Egal ob Zecke, Lausfliege oder Kriebelmücke: ein Aufklärungsgespräch mit dem Tierarzt zur richtigen Prophylaxe ist entscheidend, um unbeschwert über den Sommer zu kommen. Auch eine Therapie bei möglichen Stichen kann dann sicher und rasch erfolgen.

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