Infektionen mit mehrzelligen Endoparasiten („Würmern“) stellen Herausforderungen im Leben deines Vierbeiners dar und können dessen Gesundheit beeinträchtigen. Manche Wurm-Arten stellen dabei auch ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Eine regelmäßige parasitologische Kotuntersuchung beziehungsweise Entwurmung durch den Tierarzt ist damit essentiell, um Infektionen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen beziehungsweise zu therapieren. In diesem Blogartikel möchten wir euch näher zu Entwurmungen von eurem lieben Vierbeiner informieren. Gleichzeitig wollen wir der Frage auf den Grund gehen, wie oft man entwurmen sollte.

Tierärztliche Beratung zum Entwurmen ist wichtig

Generell gilt: Das Parasitenmanagement beim Hund ist ein sehr komplexes Thema und sollte auf jeden Fall mit dem Tierarzt besprochen werden. Dieser kann euch helfen, auch trotz der Vielzahl an verwendbaren Medikamenten die optimale Lösung für euren Hund zu finden.

Denn die Warscheinlichkeit sich mit Würmern zu infizieren, ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise das Alter und die individuellen Unterschiede in der Haltungsform. Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Diese Aspekte wird der Tierarzt in seiner Anamnese berücksichtigen und euch gezielte Fragen stellen, um das Risiko einschätzen zu können. Dann kann im tierärztlichen Gespräch festgelegt werden, wie oft ihr euren Hund entwurmen solltet.

Verschiedene Wurmarten unterscheiden sich stark in ihrem Lebenszyklus. So benötigen Bandwurmarten oftmals Zwischenwirte (z.B. Nagetiere), die verspeist werden müssen, damit eine Infektion zustande kommt. Andere Wurmarten wiederum, wie beispielsweise der Hundespulwurm, können auch über einen direkten Lebenszyklus durch die Aufnahme von infektiösen Eiern aus der Umwelt übertragen werden. Dieser besagte Hundespulwurm kann zusätzlich auch über die Milch oder sogar diaplazentar an Welpen übertragen werden.

Beratung durch die Informationswebseite der ESCCAP

Umfangreiche Informationen zu Parasiten bei Hunden bietet die kostenfreie Webseite der ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites). Diese stellt ein umfangreiches Nachschlagewerk für Tierärzte und den Tierbesitzer direkt dar und wurde von einem Expertengremium nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt. Auf dieser Webseite könnt ihr einen kostenlosen Entwurmungstest durchführen, der euch bereits vor dem Gespräch mit dem Tierarzt eine Risikoeinschätzung ermöglicht. Diese Ergebnisse sollten anschließend mit dem Tierarzt besprochen werden.

Wenn das Risiko nicht eingeschätzt werden kann, so empfiehlt ESCCAP insgesamt 4 Entwurmungen pro Jahr. Wichtig ist zu wissen, dass Entwurmungen in der Regel keinen vorbeugenden Schutz bieten, sondern nur aktuelle Infektionen bekämpfen. Es ist also möglich, dass sich ihr Hund bereits kurz nach der Entwurmung erneut mit Würmern infiziert.

Entwurmung vs. parasitologische Kot-Untersuchung

Alternativ zu den regelmäßigen Entwurmungen können engmaschige parasitologische Kot-Untersuchungen bei eurem Tierarzt und in spezialisierten Labors durchgeführt werden. Da Parasitenstadien (Wurmeier) unregelmäßig ausgeschieden werden, kann eine Untersuchung grundsätzlich auch negativ verlaufen, obwohl eine Infektion vorliegt. Daher sollte stets eine über 3 Tage gesammelte Kotprobe untersucht werden, um die Sicherheit zu erhöhen.