Wenn die Temperaturen im Frühling steigen und die ersten starken Sonnenstrahlen des Jahres bereits ein frühsommerliches Gefühl vermitteln, wird vielen Hundebesitzern bewusst, dass der Vierbeiner wieder vor Zecken geschützt werden muss. Ab welchem Kalendermonat sollte die Prophylaxe tatsächlich begonnen werden, um unsere Hunde auch bestmöglich zu schützen? Und sollte man an Zecken gar auch im Winter denken?

5 bis 7 Grad genügen bereits

Eine genaue Zeitspanne oder gar eine klassische „Zeckensaison“ zu benennen, wird in heutigen Zeiten des Klimawandels immer schwieriger. Denn gerade in jenen milden Wintern, die wir in den letzten Jahren in unseren Breiten immer öfter erleben, ist die Gefahr vor Zecken auch in den vermeintlich kalten Jahreszeiten nicht gebannt.

Ganz im Gegenteil, sie wird vielfach unterschätzt. Sobald ein paar wärmere Tage aufeinander folgen und eine Temperaturgrenze zwischen 5 und 7 Grad Celsius überschritten ist, können Zecken bereits auch im Winter wieder aktiv werden und die Suche nach Blutmahlzeiten aufnehmen. 

Überträger gefährlicher Erkrankungen

Dabei stellen diese Spinnentiere nicht nur ungebetene Lästlinge dar, sondern können durch ihre Funktion als Vektor verschiedener Krankheitserreger auch eine ernsthafte Bedrohung für deinen Hund darstellen.

Die häufigste Zecke in Österreich stellt dabei der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) dar, welcher die Erreger der Borreliose und Anaplasmose übertragen kann. Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) ist hingegen in der Lage den parasitären Erreger der gefürchteten Hundebabesiose zu übertragen.
Beim Verursacher der Babesiose handelt es sich um einen einzelligen Blutparasiten, der durch den Zeckenstich in das Gefäßsystem des Hundes gelangt, dort in die roten Blutkörperchen eindringt und diese zerstört. Für den Hund stellt die Babesiose eine lebensbedrohliche Erkrankung dar. 

Zecken lauern überall

Damit dein Hund von diesen Parasiten heimgesucht wird, sind längst nicht nur ausgedehnte Spaziergänge auf Waldlichtungen, Wiesen oder Feldern notwendig. Diese Gliederfüßer können bereits auf den unscheinbarsten Rasen- und Gartenflächen lauern und erworben werden.

Zeckenschutz ist auch im Winter wichtig!

Gerade in den letzten Jahren erschienen immer mehr Produkte für die Abwehr von Zecken, welche auch im Einzelhandel in den unterschiedlichsten Darreichungsformen angeboten werden. Dabei werden sowohl Tabletten, Halsbänder als auch Präparate angeboten, die als sogenanntes „Spot On“ im Nacken der Tiere aufgetragen werden müssen.

Um den Überblick jedoch nicht zu verlieren und deinen vierbeinigen Begleiter auch mit den richtigen Medikamenten bestmöglich zu schützen, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch mit dem Tierarzt. Zusätzlich sind die Empfehlungen der ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) sehr hilfreich!

Tipps für optimalen Zeckenschutz
(1) Zeckengefahr auch in der „kalten“ Jahreszeit wahrnehmen
(2) Verwendung eines passenden und für die individuellen Bedürfnisse geeigneten Zeckenschutz-Präparates: Beratung beim Tierarzt
(3) Absuchen von Körperstellen, die sich für einen Zeckenstich am ehesten eignen

Kontrolle ist gut

Je nach gewähltem Zeckenschutz-Präparat, müssen Zecken erst Blut saugen, um abgetötet zu werden. Das Absuchen und Mustern von Körperregionen, welche in höherer Frequenz von Zecken heimgesucht werden, empfiehlt sich besonders nach Spaziergängen. Dazu zählen vor allem die dünnen Hautpartien an den Achseln, Ohren, rund um die Lefzen, oder in der Leistengegend.

Die Behandlung mit Zeckenschutz-Präparaten auf das gesamte Jahr auszuweiten, oder dies situationsabhängig zu entscheiden, stellt damit eine sinnvolle Möglichkeit dar, auch in warmen Wintertagen kein erhöhtes Risiko einzugehen. An diese oft unscheinbare und übersehene Gefahr sollte man aber in jedem Fall denken.